Die EU-Kommission will mehr für Bauern sowie für kleine und mittlere Unternehmen tun – und härter gegen billige Elektroautos made in China vorgehen. Dies kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrer alljährlichen Rede zur Lage der (Europäischen) Union am Mittwoch in Straßburg an.

  • federalreverse-old@feddit.deOP
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    10 months ago

    Ich finde den Titel schon einen spannenden Nehm und frage mich ein bisschen, ob massive Subventionen in der EU oder die komplette Abwanderung der Fahrzeugindustrie echt die bessere Alternative wären.

    • Krtek@feddit.de
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      10 months ago

      Jup, wäre doch nett wenn wir nicht von so einem Strom von Ressourcen aus nur einem Land abhängig wären. Vielleicht komplett Subventionen für Autos streichen und volle “Subventionstransparenz” bei ausländischen Marken fragen und die Subvention beim Import auf den Kaufpreis drauf rechnen? Sehr weit her geholt

      • federalreverse-old@feddit.deOP
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        10 months ago

        volle “Subventionstransparenz” bei ausländischen Marken

        Halte ich für sehr ambitioniert, das für chinesische Produkte einfordern zu wollen. :) Das lässt sich höchstens mit der Strafandrohung sonst einen utopisch hohen Zoll anzusetzen einfordern. Und selbst dann muss man damit rechnen, dass da schöngerechnet wird und die EU nicht nachprüfen kann.

        • Krtek@feddit.de
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          10 months ago

          Absolut, mir ist aber auch gerade aufgefallen, dass mein Vorschlag fast 1:1 in den normalen Nachrichten auch vorhanden ist, nur ist da die Rede von Strafzöllen. Gibt aber wegen der Vermutung auch schon bestimmt Grundlagen auf die sich ein Wert schätzen lassen würde. Auf jeden Fall muss ein erneutes Huawei vermieden werden

      • GenEcon@lemm.ee
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        10 months ago

        Das ist nahezu unmöglich. Staatliche Subventionen sind so tief im System verwurzelt, dass man sie unmöglich herausrechnen kann.

    • Anekdoteles@feddit.de
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      10 months ago

      oder die komplette Abwanderung der Fahrzeugindustrie echt die bessere Alternative wären.

      Don’t threaten me with a good time!

      • Turun@feddit.de
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        10 months ago

        Wir hassen hier ja alle Autos, aber willst du ernsthaft die komplette Abwanderung einer der stärksten Industriezweige in Deutschland? Oder ist die Diskussion hier standardmäßig schon auf Stammtischniveau?

        • Anekdoteles@feddit.de
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          10 months ago

          Ja, das würde ich mir wünschen. Wenn keine Jobs mehr dranhängen, gibt es endlich Freiraum für Gestaltung. Dass wir in Deutschland jetzt so große Schwierigkeiten haben, liegt doch gerade daran, dass man den Zigarrenstummel noch bis zum letzten Zug ausgelutscht hat, statt in Zukunftstechnologien zu investieren. Es ist nie gut, sich gegen Strukturwandel zu stellen und die goldenen Jahre der deutschen Autoindustrie sind nunmal vorbei. Dieser Realität müssen wir uns stellen. Besser den Wandel beschleunigen, als ihn kostspielig rauszuzögern.

          • Quittenbrot@feddit.de
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            10 months ago

            Wenn keine Jobs mehr dranhängen, gibt es endlich Freiraum für Gestaltung.

            Wenn da “keine Jobs mehr dranhängen” gibt’s vor allem erst mal eine ganze Menge weniger Beschäftigte. Ich finde es selber lächerlich, wie sehr unsere Automobilindustrie die Transformation verpennt, aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass ein nicht unerheblicher Teil von uns Deutschen seinen Wohlstand aus dieser Industrie zieht.

              • Quittenbrot@feddit.de
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                10 months ago

                Die Autoindustrie wird an dieser Einstellung über kurz oder lang auch zugrunde gehen. In meinen Augen letztlich zurecht und selbstverschuldet. Dieser Tag wird allerdings nicht, wie vielleicht viele hier erst mal meinen, ein großer Feiertag für uns, sondern wahrscheinlich mit erheblichen Wohlstandseinbußen einhergehen. Das wiederum wird die politische Spaltung noch weiter vertiefen und die Gesellschaft auf eine ziemliche Zerreißprobe stellen. Ein Blick in Länder, die uns in diesem Punkt schon einen Schritt voraus sind, macht nicht wirklich Lust auf mehr.

      • federalreverse-old@feddit.deOP
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        10 months ago

        Gut, klar, es wäre schon wichtig, dass sich diese Industrie verkleinert, sodass sich andere Industrien bilden können. Andererseits sehe ich trotzdem, dass eine gewisse Menge an Fahrzeugindustrie wichtig bleibt. Die darf gern nur noch 30% der heute jährlich verkauften Fahrzeuge verkaufen (was natürlich aufgrund fehlender Skaleneffekte Fahrzeuge teurer als die von höher skalierter Konkurrenz macht). Aber es wäre meines Erachtens nicht sinnvoll, sich bei so einem Industrieprodukt an China zu ketten, solange Xi dort Kanzler ist.

        • Anekdoteles@feddit.de
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          10 months ago

          Aber es wäre meines Erachtens nicht sinnvoll, sich bei so einem Industrieprodukt an China zu ketten, solange Xi dort Kanzler ist.

          Sinnvoller Gedanke, aber wir brauchen keine Autos, wir brauchen lebenswerte Städte.

          • federalreverse-old@feddit.deOP
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            10 months ago

            Ich würde es nicht ganz so schwarz und weiß sehen. Das Auto (und vor allem auch Transporter/Lkw) haben sinnvolle Einsatzzwecke. Was aber nicht sinnvoll ist, ist deren aktuelle Menge und deren aktueller Einsatz.

            • taladar@feddit.de
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              10 months ago

              Was vor allem nicht sinnvoll ist ist deren aktueller Lobby-Einfluss der Deutschland aktiv daran hindert sich in ein Land zu wandeln was für das Zeitalter des Klimawandels gerüstet ist. Wenn der Preis dafür diesen Lobby-Einfluss los zu werden halt ist dass wir dann gar keine Fahrzeugindustrie mehr bei uns haben dann ist das halt so.

      • cthonctic@kbin.social
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        10 months ago

        Jo, ganz ernsthaft, ich wäre dabei. Auch wenn ich persönlich mich als Autofahrer und -besitzer (zu recht) immer mehr schmutzig fühle, so möchte ich definitiv nicht mein Geld den deutschen Autobauern geben, damit die weiterhin die Politik gegen meine Interessen beeinflussen.

        Dann wirklich lieber den Asiaten, oder allen außer Elon Twitler.

  • Anekdoteles@feddit.de
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    10 months ago

    Blöd, dass sie die heimische Autoindustrie stärken, die uns dann weiter im Würgegriff hält, aber schön, dass sie dadurch die Preise für Autos höher halten.

  • cthonctic@kbin.social
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    10 months ago

    Frau von der Laienschauspiel hat schon so oft den Knall nicht gehört, das muss eine besondere Superkraft sein.

  • cron@feddit.de
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    10 months ago

    Nach Angaben der Denkfabrik Center Automotive Research sind chinesische E-Autos nach Listenpreis bis zu 60 Prozent billiger als deutsche

    Welche Fahrzeuge sollen das sein? Ich hätte nicht das Gefühl, dass chinesische Autos so deutlich billiger wären.

    • rentar42@kbin.social
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      10 months ago

      BYD und SAIC fallen mir erst mal ein (letztere unter dem Markennamen MG). 60% kommt mir etwas viel vor, aber sie sind im Durchschnitt doch spürbar günstiger als vergleichbare Europäische Fahrzeuge.

      • cron@feddit.de
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        10 months ago

        Der MG4 kostet ab 31.500€ und zählt zu den günstigsten E-Autos. Wenn der MG4 jetzt 60% günstiger ist als ein Vergleichsfahrzeug, müsste dieses etwa 78.000€ kosten. Die Rechnung geht nicht auf :)

        Der ID3 ist vergleichbar zum MG4 und kostet ab 41.400€, also erheblich mehr - aber eben nicht die genannte Spanne.

        • taladar@feddit.de
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          10 months ago

          Eventuell sind dort nicht die Anpassungen für den europäischen Markt (Sicherheitsstandards usw.) berücksichtigt? Also direkter Vergleich der deutschen mit chinesischen Preisen?

          • rentar42@kbin.social
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            10 months ago

            Mag schon sein, aber diese Werte zu vergleichen ist nicht gerade interessant: Die Preise in lokalen Märkten mit unterschiedlichen Ansprüchen die mit unterschiedlichen Modell-varianten bedient werden werden unterschiedlich sein.

            Im Endeffekt scheinen die 60% irgendwoher beschworen zu sein (vermutlich gibt es irgendwo ein einzelnes extremes Beispiel wo das rechnerisch nachvollziehbar ist, aber wirklich “durchschnittlich” oder “markt-relevant” ist es nicht).

            Und ich versteh auch nicht warum diese Zahl dann genannt würde, denn auch ein “nur” 25% Preis-Vorteil hat schon immense Auswirkungen auf den Markt, also braucht man nicht 60% fantasieren um was machen zu wollen.

            Ob und was man dann macht ist eine andere Frage wo man wieder unterschiedlicher Meinung sein kann, aber man sollte sich mal vorerst über die Tatsachen einig werden, bevor man “Lösungen” diskutiert.

  • qjeu@feddit.nl
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    10 months ago

    Erst der Bann von Huawei (was praktisch dem chinesischen Apple eine globale Ausdehnung verwehrt hat), dann der Chips-act (keine Chips aus Taiwan und co für China, und auch keine Produkte um eigene Chips herzustellen), jetzt Strafzölle für die Autoindustrie, die gerade dabei ist dir deutsche zu überholen. Freihandel zu forcieren ist immer nur dann schön, wenn die eigene Wirtschaftsmacht davon profitiert - das macht den Westen nicht glaubwürdiger und da fragt man sich noch warum BRICS so im Aufschwung ist (Stichwort EU-Agrarsubventionen).

    Gleichzeitig ist die Frage wer auf wen mehr angewiesen ist - die deutschen Autobauer auf den chinesischen Markt (wo VW seinen Hauptumsatz macht) oder der chinesische Markt auf den deutschen.

    Das wirklich bedenkliche dabei ist allerdings, dass solche Maßnahmen China immer weiter isolieren und dies auch (gerechtfertigt?) als Gängelung wahrnimmt. Dadurch wird derzeit der Weg der Blockbildung statt der Kooperation forciert, obwohl Xi bei internationalen Treffen ja immer für letzteres tatsächlich eintritt (kann man von halten was man will, aber ist ja eine interessante Reaktion). Am Ende des Tages wird dadurch die Kalkulation ob sich eine “Besetzung” Taiwans rechnet leider einfacher statt schwerer gemacht, während die EU und USA nur versuchen ihre Wirtschaft davon abzukoppeln und gleichzeitig China Steine in den Weg schmeißen. Der Wirtschaftskrieg läuft schon mit hohen Kalibern, hoffentlich entfacht dieser nichts schlimmeres.

    • federalreverse-old@feddit.deOP
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      10 months ago

      Freihandel zu forcieren ist immer nur dann schön, wenn die eigene Wirtschaftsmacht davon profitiert - das macht den Westen nicht glaubwürdiger

      Klar, Freihandel ist ein politisches Mittel und wird quasi schon immer so eingesetzt – zumal es bei heutigen Freihandelsabkommen zumeist ohnehin primär um Dinge wie Investorenschutz und Einschränkungen wirklichen Freihandels geht.

      Es ist auch absolut ununmstritten, dass China bei E-Autos genauso wie vorher bei PV-Technik und WKA-Technik mit öffentlichem Geld und strukturellen Vorteilen um sich wirft. In einer Weise, wie westliche Staaten sich das nicht trauen (auch weil es sowas wie EU-Subventionsregeln gibt) und andere Staaten das finanziell nicht können.

      China hat auch asymmetrisch gerade für ausländische Autohersteller Hemmnisse eingebaut, sodass diese alle Joint-Ventures mit chinesischen Firmen betreiben mussten (Tesla ausgenommen, weil die die letzten waren).

      Gleichzeitig ist die Frage wer auf wen mehr angewiesen ist - die deutschen Autobauer auf den chinesischen Markt (wo VW seinen Hauptumsatz macht) oder der chinesische Markt auf den deutschen.

      Das haben die Autohersteller auch gemerkt. Andererseits sind Verbrennerautos deutscher Marken mit den chinesischen Abgasstandards mittlerweile nicht mehr kompatibel und deutsche E-Autos sind oft wesentlich teurer als die chinesischer Marken und ihnen fehlt technischer Schnickschnack, den man in China offenbar jetzt braucht.

      Dadurch wird derzeit der Weg der Blockbildung statt der Kooperation forciert, obwohl Xi bei internationalen Treffen ja immer für letzteres tatsächlich eintritt (kann man von halten was man will, aber ist ja eine interessante Reaktion).

      Mag ja sein, dass China Kooperation fordert, aber die tun das zunehmend auch nur nach ihren Regeln (was ja auch logisch ist, bei deren Größe/Gewicht).

      Am Ende des Tages wird dadurch die Kalkulation ob sich eine “Besetzung” Taiwans rechnet leider einfacher statt schwerer gemacht, während die EU und USA nur versuchen ihre Wirtschaft davon abzukoppeln und gleichzeitig China Steine in den Weg schmeißen.

      Es geht derzeit nicht um eine komplette Abkopplung. In der EU gibt es das (grauenvolle) Wort de-risking und das steht für eine Kombination aus Diversifizierung existierender Lieferketten und Vermeidung neuer nicht diversifizierter Lieferketten. Diese Strategie ist auch eine direkte Folge des Verhaltens einer anderen großen Diktatur, die völlig unprovoziert und obwohl sie permanent in der EU hofiert wurde, einen Krieg vom Zaun gebrochen hat. Zum Glück sind die wichtigsten Exportgüter diese Diktatur fossile Energie und chemische Grundstoffe anstatt komplexer verarbeiteter Industrieprodukte wie bei China.

      China übt mit seinen Soldaten übrigens ganz konkret, wie man einen Nachbau des Taipeher Präsidentenpalastes stürmt.