Bitte nicht von der provokanten Frage im Titel abhalten lassen. Die Kolumne entlarvt die Lügen, die sich bei BILD, Linnemann und Co. verfestigt haben.
Für mich die Schlüsselstellen:
Fakt ist jedoch auch, dass die Totalverweigerer eine kleine Gruppe sind: Gemessen an den Sanktionen sind das etwa 16.000 von den 5,5 Millionen Beziehern. Dies sind 16.000 zu viel, aber sie sind mit 0,4 Prozent eben auch eine verschwindende kleine Minderheit aller Bürgergeldbezieher. Auch daher ist der Populismus gegen Menschen im Bürgergeld so perfide: Es wird eine große Mehrheit in Kollektivhaftung für eine kleine Minderheit genommen und ihre legitimen Bedürfnisse dadurch delegitimiert.
Um es immer und immer wieder zu sagen: Wir haben kein Problem mit Sozialschmarotzern!!!
Es gibt viele Erfolgsgeschichten: So sind beispielsweise 86 Prozent der zwischen 2014 und 2016 nach Deutschland geflüchteten Männer (PDF) heute in Beschäftigung– dies ist eine höhere Quote als im restlichen Teil in Deutschland: Die Erwerbstätigenquote der männlichen Bevölkerung zwischen 18 bis 64 Jahren lag im vergangenen Jahr bei 83,6 Prozent.
…und das ist einfach ultra interessant. Wo sind denn die Horden an Ausländern, die nur Sozialleistungen schnorren? Geflüchtete möchten arbeiten - überspitzt formuliert sogar mehr als der Durchschnittsdeutsche. Migration ist also ebenfalls kein Problem für die Wirtschaft!
Mir ist ein Totalverweigerer lieber als ein Afdler oder auch jemand wie Lindner. Letztere versuchen einfach nur die komplette Gesellschaft zu zersetzen und/oder sinnvollen Fortschritt zu boykottieren und bekommen dafür noch Geld… Der Totalverweigerer will sich einfach nur nicht an einem System beteiligen in das er reingezwungen wurde.
Ich frage mich nur wieviele der 16.000 Totalverweigerer man dadurch “kostenneutral” machen könnte, dass man so schädliche Politiker nicht bezahlt sondern deren Diäten für die Totalverweigerer aufwendet.
Wo sind denn die Horden an Ausländern, die nur Sozialleistungen schnorren?
Das Problem ist zumindest in meiner Bubble eine Mischung aus Bürokratie und Perspektivlosigkeit.
In den ersten drei Monaten dürfen Flüchtlinge schlicht gar nicht arbeiten, die sitzen also nur doof rum. Während das Verfahren läuft, dürfen sie arbeiten, aber müssen die Arbeitsverträge zwei Ämtern vorlegen und es kann jederzeit ein negativer Bescheid kommen. Sprachkurse haben sie häufig auch noch nicht. Aus Sicht eines AG heißt das: ein Bewerber ohne Sprachkenntnisse, ohne anerkannten Abschluss, der Wochen bis Monate auf den Bescheid vom Amt warten muss und jederzeit durch Abschiebung ausfallen kann. Das ist einfach unglaublich unattraktiv.
Die Situation wird nach dem Bescheid nicht unbedingt besser, weil viele Menschen nur eine Duldung und kein “echtes” Asyl bekommen. Entsprechend schwierig ist es für sie, Arbeit zu finden. 2016 ist acht Jahre her!
Und zusätzlich hast du gerade bei den Minderjährigen noch das Problem, das lange Zeit galt Schule kannst du noch machen, danach wirst du abgeschoben. Das ist halt eine beschissene Perspektive und natürlich streng ich mich dann nicht an und bau scheisse - hätte ich auch gemacht.
Also es gibt schon eine Menge Flüchtlinge, die lange brauchen um in den Arbeitsmarkt zu kommen, aber das ist nicht das Problem der Flüchtlinge.
Danke für den Kommentar. Wegen dem ClickBait Titel wollte ich schon aus Trotz runtervoten, einfach weil mich diese populistischen Angriffe gegen den Sozialstaat so sehr nerven. Guter Artikel!