“Ein Förderstopp für die Batterieforschung sorgt für massive Kritik, auch aus der Autoindustrie. Droht Deutschland ein Rückschlag in einer Schlüsseltechnologie der Zukunft?”
Hauptsache die schwarze Null steht! Wer braucht schon Zukunft?
Ich schäme mich zunehmend für dieses Land. Früher konnte man immer schön mit dem Finger auf die USA zeigen, jetzt werden wir selbst auch zur Lachfigur.
Auf der einen Seite Überstunden einfordern, um “die Wirtschaft anzukurbeln…” für was denn bitte in der Zukunft, wenn sämtliche HighTech woanders gebaut und entwickelt wird? Die Katerstimmung im Lande wird astronomisch werden, wenn in absehbarer Zeit keiner mehr die Verbrennerkamellen haben will. Bah.
Dann machen das halt die Chinesen und der Michel wundert sich wieder
“Dieser Hype für E-Autos ist doch nur eine Modeerscheinung. Da brauchen wir nichts investieren weil das doch eh keiner braucht.”
- Zitat frei nach ein paar dümmlichen Facebook-Kommentaren
Könnte mich erinnern dass es gleiche Aussagen mal über das Auto per se gegeben hat.
Ist eh nur eine Übergangstechnologie, spätestens 2030 ist das e-auto tot und jeder fährt mit Wasserstoff.
Ist eh nur eine Übergangstechnologie, spätestens 2030 ist das e-auto tot und jeder fährt mit
WasserstoffVelomobilen.(man wird doch noch hoffen dürfen?
Hoffen ist erlaubt.
Wasserstoffautos sind auch E-Autos.
Nicht unbedingt. Es kann auch ein entsprechend angepasster Ottomotor verwendet werden.
Oh Fliegendes Spaghettimonster, das ist völlig an mir vorbeigegangen. Das ist ja einfach Verschwendung pur.
Ist das ernst gemeint von dir? Dann würde ich dich gerne mal fragen: Wer soll diese Autos herstellen? Es gibt kein einziges Unternehmen mehr, das auf die Technologie setzt und ernsthaft an Wasserstoffautos forscht. Selbst wenn die das jetzt wieder hochkurbeln würden, wären die Autos nicht vor 2035 marktreif
Nein. Die Anzahl an Wasserstofftankstellen sinkt, der Betrieb ist teuer, es gibt nur ungefähr 3 Autos … keine Chance, dass das in den nächsten 10 Jahren noch was wird.
Das Blöde ist, daran wird nicht so sehr geforscht wie an E-Autos und daher ist die Technik einfach veraltet und und hat insgesamt gesehen einen schlechteren Wirkungsgrad.
Der schlechtere Wirkungsgrad entsteht bei H2-Antrieben nicht weil die unterforscht sind sondern ist eine physikalisch nicht zu vermeidende Eigenschaft der Syntheseprozesse. Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse hergestellt, die Brennstoffzelle wandelt ihn dann wieder zurück in Strom um. Bei jeder Umwandlung geht immer Energie in Form von Hitze verloren, auch hier. Elektroautos sind so effizient, weil sie eben solche Umwandlungsprozesse nicht brauchen (bis auf den zum Schluss, von Strom in kinetische Energie, der ja aber im H2-Auto genauso stattfindet). Das hat also nichts mit veraltet oder so zu tun, das ist einfach so und wird so auch bleiben. Deswegen halten viele das H2-Auto für Unfug… Der wenige grüne Wasserstoff den wir haben sollte für Prozesse eingesetzt werden, bei denen wir um Wasserstoff nicht umhin können und nicht um Autos zu bewegen, die wir genauso weit mit weniger Energieaufwand bewegen können, wenn da einfach ne Batterie drin wäre.
Ich weiß, dass will hier niemand hören, aber warum zur Hölle sollte es Fördergelder für Batterieforschung eben.
Fördergelder sind ein politisches Mittel zum Steuern, aber hier ist keine Steuerung notwendig. Jeder weiß, um die Bedeutung von Batteretechnik. Wenn Unternehmen, die auf Batterien angewiesen sind, Forschung und Herstellung ohne Geldgeschenke aus Steuergeldern verweigern, dann wollen sie eben untergehen.
Sollen wir demnächst auch Fördergelder an die Bürger zahlen, damit sie atmen. Und wenn wir das nicht tun, hören die dann aus Protest damit auf?
I’m Prinzip hast du ja Recht, aber hier geht es um Grundlagenforschung für eine gesamtgesellschaftlich sehr wichtige Technologie und das auch noch zu einer absolut kritischen Zeit. Da sollte der Staat schon dafür sorgen, dass es so schnell wie möglich vorwärts geht.
Zusätzlich muss man finde ich auch bedenken, dass andere Länder wahrscheinlich subventionieren/fördern. Einen wirklich fairen Markt wird es in dieser hinsicht also nicht geben. Und wie du sagst es ist definitiv eine gesamtgesellschaftlich wichtige Schlüsseltechnologie, bei der man ein gewissen Grad an Know-How im Land haben will.
Für Grundlagenforschung kriegst du meinst eher kein Unternehmen ran, was da investiert. Die wird in Unis etc. Durchgeführt und führt im besten Fall zur Gründung neuer Unternehmen (aus dem Forschungsumfeld heraus), die wiederum Patente/Innovationen in dem Gebiet fördern. Siehe Biontec und die Pharmaforschung. Als Wirtschaftsstandort haben wir ein Interesse daran, dass das im Land passiert, da muss nicht unbedingt Bayer dahinterstehen. Ähnlich bei Batterien unsere Autobauer.
Klar, Kooperation von Forschung und Wirtschaft ist immer gut, aber gerade bei Grundlagenforschung schwerlich von den Unternehmen als Investition in R&D Ihren Eigentümern ggü. (Investoren etc.) Zu rechtfertigen. Es kommt ja im ersten Moment kein tangibler Mehrwert raus.
Deshalb ist das Fraunhofer auch weltweit Vorreiter in den Themen, weil es eine Brücke von Forschung in die Wirtschaft hinein schlägt. Das gibt es sonst weltweit so nicht in der Art. Es erlaubt den Unternehmen, ohne komplette Risikoübernahme, an wichtiger Forschung in ihrem Wirtschaftsbereich teilzunehmen, mit die “Ersten” zu sein an der wirtschaftlichen Nutzung der Technologien.
Passend dazu habe ich gerade erst gestern ein sehr interessantes Interview im “In Good Company” Podcast gehört zwischen Nicolai Tangen (Verwaltet den Norwegischen Staatsfond) und Robin Zeng (Gründer und CEO von CATL, dem größten Batteriehersteller der Welt):
Das gesamte Interview ist empfehlenswert, aber ich finde speziell den Abschnitt ab Minute 7 relevant für deinen Punkt.
Dabei geht es genau darum, wie der Rest der Welt mit China im Bereich der Batterieforschung mithalten kann. Und seine Antwort ist letztlich, genau wie du sagst, anfangend bei den Universitäten. Besonders deprimierend dabei ist, die Anektdote, dass das schon vor 12 Jahren bei einem Besuch von Angela Merkel Thema war.
Klingt im ersten Moment logisch…
Nur in wie weit hat Grundlagenforschung in Deutschland da einen Einfluss? Hat die Forschung an Solarzellen irgendwas genutzt? Glaubst du, dass die heutigen Batterien nicht vor Jahren hierzulande ausgiebig erforscht wurden? Tatsächlich ist die Forschung da der derzeitigen Technik immer noch weit vorraus.
Bringt halt nur exakt gar nichts, wenn Sachen erforscht werden und dann die Wirtschaft hier sagt, “Ist uns doch egal, wir machen alles wie schon letztes Jahrttausend…”. Dann ist Deutschland wie bei so vielen anderen Technologien halt wieder abhängig vom Ausland obwohl die Forschung hier stattgefunden hat und bezahlt wurde.
Deutschland war weltweite führend bei Photovoltaikanlagen bevor die deutsche Photovoltaikindustrie von China zerstört wurde, indem die Chinesen durch staatliche Subventionen mit Verlust unschlagbar günstig verkaufen konnten.
Deshalb sind ja alle bei Autos jetzt so besorgt.
PS: Mit mehr staatlichen Förderungen hätte sich die deutsche Photovoltaikindustrie gegen die chinesische behaupten können. Also ja, Förderungen sind irrsinnig wichtig.
Andererseits ohne Forschung auch keine Doktoranden und Studenten in diesem Bereich und damit auch kein zukünftiges Fachpersonal welches die neuen Prozesse später aufsetzen könnte.