Gastbeitrag von Dr. Daniel Mullis

Verunsicherung und Unruhe sind Folge der Krisen der letzten fünfzehn Jahren. Die Zukunft ist ins Wanken geraten und die Menschen suchen nach Halt in haltlosen Zeiten. Sie finden ihn in der imaginierten Normalität der vergangenen Aufstiegsgesellschaft. Es ist eine Vergangenheit ohne lästige Klimakrise und Transformationsdruck, sie ist homogener und klarer strukturiert. Das ist es, was die AfD mit ihrem Kulturkampf, mit ihrem Versprechen „Deutschland. Aber normal!“ politisiert und mit dem sie Menschen emotional beheimatet. Damit bindet sie Menschen über politische Grenzen hinweg an sich, und das ist auch der Grund, warum beides, der Kulturkampf der Unionsparteien und die Hoffnung, dem Aufstieg der Rechten mit Aufklärung zu begegnen, in die Sackgasse führen.

  • Oozlebamboozle@feddit.de
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    10 months ago

    Aber genau das meine ich doch. Solange in aktuellen Umfragen und Parteiergebnissen nicht “Sonstige” bis zu drei Prozent mit auflisten, hast du meiner Meinung nach ein Wahrnehmungsproblem. Der Großteil macht sich doch sonst erst vor der Wahl Gedanken was er wählt und bemüht hoffentlich sogar nochmal den Wahlomat.

    Zudem spielen diese alternativen Parteien im aktuellen Alltag keine Rolle. Hier in Dresden laden die Grünen, die CDU, manchmal SPD und früher mal die Linken zu sporadischen Themen als Diskussion ein. Im Umland macht dies nur die AfD. Die ist präsent, spricht vor Ort mit den Leuten, die sich wiederum dadurch gehört fühlen. Solange auch das nicht besser wird, oder man eine andere Strategie findet (die “Propagandaidee” finde ich als Marketingoffensive von @[email protected] nicht schlecht), wird sich meiner Meinung nach wenig ändern.

    • Johanno@feddit.de
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      10 months ago

      Aber warum wählt man heutzutage nicht mehr nach politischen Werten sondern nach Populismus. Die Leute müssen doch merken, dass es so nicht weitergehen kann.