Die Grünen sind dabei, ihre Grundsätze in der Asylpolitik aufzugeben. Den Beschwichtigungen der Parteispitze ist nicht zu trauen.
Jonas Schaible prophezeit das im Vorwort zu seinem lesenswerten Buch “Demokratie im Feuer” für 2050:
Gottseidank, wird Zeit dass jemand anderes als die AfD die Asylpolitik-Wähler einsackt. Als linksliberaler Urbanit mit guter Bildung schmeckt einem das natürlich nicht besonders, aber wir müssen auch mal realistisch sein im europäischen Kontext.
Deutschland ist eines der Länder die am meisten Flüchtlinge aufgenommen haben und im Vergleich eine relativ freundliche Kultur gegenüber Immigranten haben. Dass das nicht zu halten ist während die Stimmung im europäischen Raum zunehmend ablehnend wird gegenüber Einwanderern ist auch jedem klar der keine rosarote Brille trägt.
Und persönlich ist mir das europäische Projekt auch einfach wichtiger als weiter Wirtschaftsmigranten aufzunehmen.
Ich muss sagen ich bin immer unzufriedener bei der letzten Wahl mein Kreuz bei den Grünen gemacht zu haben. Wüsste aber auch heut nicht wen ich sonst hätte wählen sollen.
Ich bin da pragmatischer. Die Flüchtlingspolitik ist ein EU Thema und so ziemlich jedes andere Land in der EU sieht Flüchtlinge noch kritischer als Deutschland und selbst hier ist das Thema extrem unbeliebt. Wenn die Grünen beim Thema Flüchtlinge einknicken, dann sind die in anderen Bereichen immer noch besser als andere mögliche Regierungsparteien.
Das ist das, was ich an den Linken immer kritisiere. Die setzen sich immer fantastische Ziele, die aber für zu viele Menschen unwählbar sind. Damit verbauen sich die Linken dann jede Hoffnung auf Regierungsbeteiligung und können am Ende keine ihrer Ziele in die Tat umsetzen.
Einknicken heißt ja auch dass sie das mit mehr Stimmen vielleicht nicht gemacht hätten, d.h. ihnen dafür weniger Stimmen zu geben ist nicht so wirklich sinnvoll. Viele der gescheiterten Grünen-Projekte der aktuellen Regierung sind z.B. der Notwendigkeit einer Koalition mit der FDP zu verdanken.