Dabei kann man der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge von einer rechtsextremen Einstellung nicht automatisch darauf schließen, wo sich jemand selbst politisch verortet. «Unter jenen, die sich klar als «links» positionieren, gibt es dabei mehr Menschen, die ein gefestigtes rechtsextremes Weltbild teilen (12 Prozent) als es in der politischen Mitte der Fall ist (7 Prozent)», halten die Forscher um Andreas Zick fest.
Zugenommen habe auch der Anteil der Befragten, der sich rechts der Mitte verortet, heißt es in der Studie mit dem Titel «Die distanzierte Mitte». Während sich demnach aktuell 15,5 Prozent der Bevölkerung selbst rechts der Mitte sehen, waren es bei der zurückliegenden Befragung lediglich knapp 10 Prozent.
Hier ist die Studie (pdf): https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=91611&token=cc3ff443e5ab11dce54414c8ba616fde844a01c1
Dass alle Menschen die gleichen Rechte, Freiheiten und Pflichten haben ist aber nicht die Definition von “links”, sondern von “liberal” ;-)
Da verwechselst du was. “Liberal” hat einige Ähnlichkeiten mit “links” geht aber nicht zwangsweise von einer Gleichwertigkeit von Menschen aus. Es gibt einen linken Liberalismus, den du vermutlich meinst, der stellt in meiner Aufzählung allerdings das Freiheitskonzept in den Vordergrund.
Die Verwechselung ist nachvollziebar, da sich die Linke historisch durchaus am klassischen Liberalismus orientiert haben.
Ich verwechsele gar nichts und meine den https://de.wikipedia.org/wiki/Liberalismus. Der ist nicht “links” oder “rechts”. Welcher Liberalismus soll das bitteschön sein, der nicht von der Gleichwertigkeit von Menschen ausgeht?
Wie gesagt. Liberalismus (zumindest der klassische Liberalismus) ist dem politischen Links sehr ähnlich. Einer der entscheidenden Unterschiede ist, dass Liberalismus ein mindestmaß an Freiheit des Individuums verlangt, während links nur verlangt, dass jedee die gleichen Freiheiten hat. Das ist miteinander kompatibel, aber nicht dasselbe.
Ich rede hier von den Grundlagen der politischen Linken nicht von der Partei mit dem Namen. Zur Vollständigkeit aich mal den Wikipediaartikel dazu: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Politische_Linke.
Und natürlich ist Liberalismus, der von der Gleichwertigkeit des Menschen ausgeht, links. Liberalismus verlangt keine Abschaffung von sozialer Hierarchie. Es gibt eine Strömung, die Liberalismus und Sozialpolitik verbindet. Das wäre der Linksliberalismus (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Linksliberalismus).
Aber mal anders gefragt. Wie würdest du links definieren und was ist deiner Meinung nach der Unterschied zu Liberalismus?
Links bedeutet für mich stets einen Bezug auf den Zusammenhang von Arbeit und Kapital in seiner Politik herzustellen. Liberalismus ist zunächst einmal ein Menschenbild. Das sind zwei verschiedene Sachen, die z.b. im Sozialliberalismus oder auch dem demokratischen Sozialismus zusammenfinden.
Da spielst du auf Kommunismus und im weiteren Sinne Sozialismus an. Beides sind Ideen im linken Spektrum.
Links bedeutet grob gesagt erstmal nur, dass man an die Gleichwertigkeit jedes Menschens glaubt (was nichts anderes heißt, als dass jeder die gleichen Freiheiten, Rechte und Verantwortungen hat). Bei der Umsetzung kommen dann Konstrukte wie der Kommunismus oder der Sozialismus ins Spiel.
Wo hast du diese Definition denn her?
Von den selben Stellen wie du. Internet (Wikipedia und Co), Schulunterricht und Co.
Den Link zum Wikipediaartikel zur Definition der politisch Linken, habe ich oben doch sogar angegeben.
Natürlich ist die Definition der unterschiedlichen politischen Strömungen weitaus komplexer und in den meisten Fällen extrem unklar abgegrenzt (was Verwechslungen wie diese hier nicht unwahrscheinlich machen).
Politisch Links und Rechts sind keine theoretischen Gesellschaftssysteme, wie etwa der Kommunismus. Es sind eher Sammelbegriffe und die herausragende (und konsequenteste) Gemeinsamkeit ist eben Gleichwertigkeit für Links und Ungleichwertigkeit für Rechts. Mehr versuche ich doch gar nicht zu sagen.
Na dann.