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    11 hours ago

    Da bin ich echt skeptisch. Im Kern tun sich Innovationen bei der Bahn auch so schwer, weil wir bereits ein gutes, breit ausgebautes Netz einer bestehenden Technik haben. Klar, “noch ein Zug” ist irgendwie nicht so sexy wie irgendeine als futuristische Zukunftstechnik angepriesene Supertechnik, aber:

    • Der ICE ist für bis zu 330km/h zugelassen. Er fährt nur seltener so schnell, weil dann irgendwann der Verbrauch und die Belastungen deutlich ansteigen und die Strecken nochmal sportlicher ausgerichtet werden müssen
    • Bahnstrecken führen in jede deutsche Innenstadt. Es wird dir etwa nie gelingen, eine neue Magnetschwebestrecke oder einen Hyperloop in die Kölner oder Frankfurter Innenstadt zu legen, aber Bahngleise liegen da schon
    • (West)Deutschland ist auch extrem dicht besiedelt und es macht als Massentransportmittel auch wenig Sinn, an größeren Bevölkerungszentren vorbeizukacheln. Die Sprinter-ICEs sind ja schon blöd genug. In Frankreich kannst du dann von Paris nach Lyon kacheln, aber in DE macht es wenig Sinn auf dem Weg von Köln nach München dann nicht in Frankfurt, Mannheim und Stuttgart zu halten. Klar, das bremst, kostet Zeit, Bahnhofsfahrten sind langsam, Einsteigende Leute brauchen auch Zeit, aber du schaffst damit dann Verbindungen im Netz und Umsteigemöglichkeiten.
    • Das Problem der deutschen Bahn ist ja ein Investitionsstau und dadurch verursachte massive Störungen im Betriebsablauf mit Verspätungen, Zugausfällen und Überlastung. Da ist es dann auch irgendwie zweckfrei, dass wir irgendwelche hyperteuren Maglev-Projekte diskutieren, um ein paar Minuten Zeit von Hamburg nach Berlin einzusparen - am Ende brauchen wir halt einfach Personal in den Stellwerken, eine Modernisierung dieser, störungsfreies Zugmaterial, funktionierende Bestandsstrecken und Züge, die das wachsende Passagieraufkommen aufnehmen können.
    • Die Geschwindigkeitszuwächse von Magnetschwebetechnik zu Gleistechnik sind übrigens auch nicht so groß - bei der geplanten Strecke des Transrapids von Hamburg nach Berlin sollte der Transrapid 60 Minuten brauchen, der ICE3 kann 82 Minuten, fährt gerade in 105 Minuten. Klar, 22 Minuten Ersparnis ist eine Ersparnis, aber irgendwann kommen diese marginal Gains.
    • GregorGizeh
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      10 hours ago

      Das sind natürlich alles gute und rationale Argumente, und machen zumindest den flächendeckenden Einsatz der Technik bei uns erst mal unrealistisch. Andererseits blicke ich bei solchen Rechnereien immer neidisch nach Fernost, wo man die Zukunftstechnologien einfach baut, und nicht erst an die Wirtschaftlichkeit denkt.

      Ich war neulich im Bremer Überseemuseum in der Asien-Ausstellung, die bauen echt fantastische Sachen und auch sehr häufig mit unserem deutschen know how. Währenddessen wird bei uns alles abgewirtschaftet und verkommen gelassen weil wir nur auf die Profite gucken, und “halbwegs gut genug” anscheinend allen reicht. 🥲