Die Klimaaktivisten der Letzten Generation erhitzen mit ihren Protesten die Gemüter vieler Autofahrer. Nicht wenige werden gegenüber den Protestierenden handgreiflich. Bundesweit sind über 100 Ermittlungsverfahren dazu eingeleitet worden.

Wegen Übergriffen auf Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation sind nach Recherchen des RBB bundesweit bisher weit mehr als 100 Ermittlungsverfahren gegen Autofahrer oder Passanten eingeleitet worden. 47 Strafverfolgungsbehörden antworteten auf eine Abfrage von „rbb24 Recherche“ und meldeten insgesamt 142 Ermittlungsverfahren (Stichtag 20. Juli), wovon allein 99 auf die Hauptstadt Berlin entfielen. In den meisten Fällen gehe es um Körperverletzung. Weitere Tatvorwürfe seien Nötigung und Beleidigung. 70 Verfahren seien noch nicht abgeschlossen, in zwei Fällen seien Strafbefehle beantragt worden.

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  • DrGunjah@lemmy.world
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    1 year ago

    Gewalt gegen Aktivisten ist zweifellos inakzeptabel, aber jetzt ein überraschtes Elekronager Gesicht aufzusetzen, wenn es nach immer mehr dieser sinnfreien Aktionen eben doch zu Gewalt kommt, ist auch irgendwo lächerlich. Man will also scheinbar doch irgendwie die Opferrolle, aber nicht mal das klappt so richtig. Die Mehrheit scheint es ja sogar abzufeiern, wenn es “einem Klimakleber mal wieder so richtig gezeigt wurde”.

    Ich glaube nicht, dass der Protest wie oft gefordert an den “Ottonormalverbrauchern” vorbei laufen kann, denn die sind mit ihrer Stimme bei den entsprechenden Wahlen mitverantwortlich für die aktuelle Lage. Die Methoden der LG führen aber nicht dazu, dass diese Menschen ihr Kreuz anders setzen. Die treiben eher noch mehr Leute in die Arme der CDU/AFD, die sich klar gegen die LG positionieren. Denn insgesamt ist diese Art des Aktivismus zu willkürlich, um Sympathien oder Verständnis für das eigentliche Thema zu gewinnen und gleichzeitig zu lasch, um die Ziele durch Angst/Einschüchterung zu erreichen.

    • MyFairJulia@lemmy.world
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      1 year ago

      Dein letzter Satz ist interessant, denn Aktionen mit mehr Gewalt oder Zerstörung würden auch Leute zu CDU und AfD treiben. Die Zeitungen wären voll mit Bildern der Zerstörung (keine Ahnung, kaputte Ladenfenster, brennende Autos, lose Einkaufswagen) und konservative Politiker reiben sich schön die Hände denn sie können weiterhin durch ihr Handeln fossile Wirtschaftsmodelle aufrechterhalten ohne großen Gegenwind.

      Es gibt realistisch betrachtet keine Protestform die nicht irgendwem aufstößt. Immer wieder wurde sogar versucht, zu argumentieren dass man mit weniger nervigen Methoden doch mehr Leute auf seine Seite ziehen kann.

      Problem ist nur, dass dies meist von Leuten kommt, die einen miserablen Status Quo aufrecht erhalten wollen.

      Hier ein Video, was diese Diskussion besser beleuchtet: https://youtu.be/wVXpZZ2CK1A

      • DrGunjah@lemmy.world
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        1 year ago

        Die LG ist bereits DAS Feindbild der rechten und konservativen und damit das perfekte Thema, um vom Klimawandel abzulenken. Also gibt es keinen effektiven Nutzen (man nervt ja nur), und anstatt Leute für die Sache zu gewinnen treibt man sie genau zu den Parteien, denen das Klima scheissegal ist. Wenn man jetzt noch den Aluhut aufsetzt, könnte man fast noch vermuten, dass die LG eine Erfindung eben jener Parteien ist.

        Und nochmal, ich bin voll dabei, dass Protest nervig sein muss. Aber immer wieder das gleiche zu machen und ein anderes Ergebnis zu erwarten, ist - so sagt man - die Definition von Wahnsinn. Wenn die aktuellen Methoden einfach nichts bringen, dann muss man entweder weiter eskalieren, oder man sucht nach neuen Strategien.

        Ich hab auch nicht DIE Lösung, kann mir aber kaum vorstellen, dass es im Jahr 2023 die beste Option ist, sich mit Sekundenkleber an eine Straẞe zu kleben. Wie wär’s z.B. mit dem Aufbau einer Propaganda Maschinerie, wie sie die Gegenseite auch schon seit langer Zeit nutzt? Geld scheint ja vorhanden zu sein.