Der Behindertenbeauftragte Jürgen Dusel fordert eine Abkehr vom Begriff „geistige Behinderung“. Den Ministern für Arbeit und Gesundheit gibt er Hausaufgaben.
Der Behindertenbeauftragte Jürgen Dusel fordert eine Abkehr vom Begriff „geistige Behinderung“. Den Ministern für Arbeit und Gesundheit gibt er Hausaufgaben.
Und was kommt danach? Wieder ein neuer Begriff, der dann von Arschlöchern als Beleidigung benutzt wird und deshalb wieder ausgetauscht werden muss.
Einfach irgendwelche Begriffe austauschen löst kein Problem, es versteckt es nur vorübergehend. Die Arschlöcher, die Leute diskriminieren und benachteiligen wollen, warten nur darauf, die neuen Begriffe auch als Beleidigung verwenden zu können. Was bekämpft werden muss, ist die Diskriminierung und Benachteiligung an sich. Aber es ist einfachr, stattdessen eine Sprachregelung zu ändern und sich für die gute Arbeit selbst auf die Schulter zu klopfen.
Gerade vor dem Hintergrund intellektueller Einschränkungen halte ich es außerdem für sehr fragwürdig, einfache Begriffe durch übermäßig komplizierte und verklausulierte Begriffe zu ersetzen. Fast schon ironisch finde ich, dass im gleichen Atemzug die Notwendikeit einfacher Sprache erwähnt wird.
Ich finde er geht auf genau diese Punkte ein. Im weiteren Verlauf gibt er auch Beispiele, wo die Teilhabe konkret verbessert werden muss, etwa Reform der Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Zugang zu Hochschulen und die leichte Sprache bezieht sich im beispiel explizit auf den Arztbesuch. Das habe ich so verstanden, dass die Betroffenen durchaus verstehen was los ist, und selbstbestimmte Entscheidungen treffen können. Zumindest wenn Ärzte geschult werden und die Zeit haben, ordentlich zu erklären.
Als betroffene Person: Sprache ist schon ein wichtiger Teil der Inklusion. Ich mag es beispielsweise nicht wenn jemand über mich sagt “sie hat Autismus”, das klingt als hätte ich eine Krankheit die man behandeln kann. Ich bin autistisch, es ist ein Teil meiner selbst und keine Krankheit.
Der Begriff der “geistigen Behinderung” ist da eben auch ähnlich unpassend, es ist eben eine Einschränkung, behindernd ist da meist eher die Umwelt.
Dennoch ist Sprache bei weitem nicht das einzige was überarbeitet werden muss, da stimme ich dir zu.