Stand 21:00 hat es leiche Veränderungen gegeben. In der Sitzverteilung haben Linke und BSW je einen Sitz mehr, als in der 1. Hochrechnung, und AfD und CDU jeweils einen Sitz weniger.
Gerade einen Beitrag bei Tagesschau gesehen, in dem Ramelow interviewt wurde. Nachdem Bernd Höcke dazu geladen wurde, hat Ramelow das Studio demonstrativ verlassen.
Stabiler Kerl.
Dieses Alkoholiker-Pflegeheim in Hamburg wo man sich tot trinken kann, worüber gestern berichtet wurde - gibt es da noch freie Plätze auf der Warteliste?
Das einzig Positive, was ich an dieser Wahl erkennen kann, ist dass die FDP ungefähr da ist, wo sie vom Wählerpotential maximal sein dürfte.
Eine Schwarz-Rote-Rote Koalition käme auf 41 Sitze und hätte keine Mehrheit.
AfD und BSW könnten eine Putin-Koalition mit 47 Sitzen machen. Sonst bleibt das wahrscheinliche Blau-Schwarz mit stabilen 57 Sitzen.
Irgendwie auch bezeichnend, dass der Thüringer Landtag 88 Sitze in dieser Legislaturperiode hat.
S. Wagenknecht hat einer “Koalition mit AfD in Thüringen klare Absage” erteilt:
Sie erklärte, dass man mit dem dortigen AfD-Landeschef Björn Höcke “nicht zusammenarbeiten” könne. Höcke vertrete “ein völkisches Weltbild - das ist also meilenweit von uns entfernt”. Die Zustimmung zu AfD-Anträgen behielt sich Wagenknecht aber vor. “In einer Demokratie sollte jede Partei, die Anträge einbringt, ein normales Verfahren erwarten, wo am Ende entschieden wird, ist der Antrag richtig oder falsch.”
Aber ob man mit einer AfD ohne Höcke zusammenarbeiten würde? Wurde nicht ausgeschlossen.
Darauf wird es hinauslaufen, Höcke hat ja sein Direktmandat verpasst
Aber was wäre nun zu bevorzugen Blau-Schwarz oder Blau-Lila?
Minderheitsregierungen gingen ja auch noch.
Unglaublich. Etwa 3/4 der Thüringer Bevölkerung wählt rückwärts gerichtete Parteien.
3/4 der Wähler
Jain. Den Nichtwählern gebe ich, logischerweise irrelevant derer persönlichen Begründungen für die Nichtwahl, eine Mitschuld an dem Schlamassel.
Über 9 Millionen Erwachsene in Deutschland dürfen auch nicht wählen, weil sie keine deutsche Staatsangehörigkeit haben.
(Wobei ich mir für die nicht wünsche, dass sie in Thüringen sind.)
Also auch Kindern? Weird
396.704 Rassist:innen
Müssen wir jetzt eine Glückwunschkarte zum Wahlsieg an Herrn Putin schicken? 🫤
Das haben Thüringen und Sachsen schon alleine hinbekommen.
Puh. Danke für nichts, Aufbau Ost.
Versteh ich nicht. Was meinst du damit genau?
Mimimi die Ostdeutschen haben unser Geld genommen und wählen jetzt Nazis und Putin.
Das ist natürlich dumm, kurzsichtig und trägt nichts bei, aber man kann sich damit kurz besser fühlen.
Ohne Aufbau Ost hätte es dieses Ergebnis vor 20 Jahren schon gegeben. Aber hey.
Bei aller Polemik: es fällt bei diesen Wahlergebnissen wirklich schwer, für diese Regionen eine Lanze zu brechen.
Ja, sehe ich auch so aber “Aufbau Ost” die Schuld zu geben? Vielleicht erbarmt sich ja einer der Upvotes die Logik dahinter zu erklären.
Na ich denke mal, wie du schon zusammengefasst hast: “wir” pumpen jahrzehntelang Geld in diese Regionen, holen sie aus dem erbärmlichen Zustand der Spät-DDR in absolut gesehenen Wohlstand und weil nicht alles wie im Bilderbuch funktioniert (auch bundesweit), wählt man dort jetzt zur Belohnung Populisten und Verfassungsfeinde bzw. gerichtlich bestätigte Faschisten, allesamt auf Putins Kurs, quasi das Anti-Deutschland.
Als ehemaliges Ostkind: Bin keiner der upvotees sehe aber ein strukturelles Problem, dass durch den " Aufbau Ost" gefördert wurde: Infrastruktur push ohne die Bevölkerung mit zu nehmen.
Insbesondere Bildung und die schlicht anderen Bedürfnisse einer stärker verstreuten Bevölkerung haben nie Schritt gehalten. Meine Faustregel :Kohl hat alles gepushed vor dem man ein Foto machen konnte. Da gehörten die Menschen nicht dazu…
Das gleiche steht uns im deutschen Westen auch bevor. (mittlerweile? Muss mir mal die Daten angucken, wie sich invest in Infrastruktur vs Bildung vs inflation entwickelt. Hebe ich mir aber auf für wenn ich besser gelaunt bin).
Einen Ansatz, wie wir da wieder raus kommen hab ich leider keine Idee. Die Populisten haben sehr geschickt jegliche Dissenz als "elitär’ oder ‘Establishment’ gemarkt.
Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und investieren jetzt auch nicht mehr in Infrastruktur.
Danke. Genau dies. Hier wird einfach in nichts mehr investiert. Strassen, Brücken, Schienen alleine schon. Und dann kommt jedesmal der überrascht blickende Blitzhamster, wenn mal wieder voll gesperrt werden muss, weil alles marode ist. Konnte ja keiner mir rechnen.
Hm du machst gerade Werbung für “vielleicht doch ein bisschen den messenger erschießen, die Botschaft tut nämlich weh auch wenn sie irgendwie wahr ist.”
Nicht ernst gemeint, Geschwister im Leiden und so ♥
Bin selbst Erfurter Wendekind, und kann dir nur zustimmen. Geld (ja, Westgeld) gab es genug, und Infrastruktur wurde gebaut. Aber bei “den Leuten” ist es mehrheitlich nicht angekommen. Ein bisschen Treuhand, Bevormundung (gefühlte und tatsächliche), und Rabutierkapitalismus, und das ist das Ergebnis. Stark vereinfacht und polemisiert natürlich. Ich bin gerade richtig verbittert wegen der Ergebnisse.
Danke. Genau das dachte ich mir auch. Absoluter Beisreflex und auf dem selben Niveau wie das gejammere von Bayern und dem Länderfinanzausgleich.
Wenn beide Seite auf “Was hat der Westen/Osten je für uns getan?” beharren, kommt keiner aus seinem Schützengraben raus.
Und nebenbei sollten alle die in Westdeutschen BL wohnen jetzt nicht so tun als würde das Problem nicht auch bei ihnen existieren. Absolut haben mehr Leute in den alten Bundesländern AfD gewählt als in den neuen. Die Konzentration ist dort nur (noch?) nicht so hoch, weswegen man es ganz praktisch ignorieren kann.
Würde es die hohen Werte der AfD im Osten nicht geben, dann wären die zweistelligen Werte im Westen das Medienthema überhaupt. Hessen ist gerade bei 18%, Niedersachsen bei 21%.
Das Kohl und seine Amigos zwar Kohle ohne Ende verbrannt aber es nicht geschafft haben, demokratischen Grundverstand zu etablieren
Das ist leider viel zu einfach gedacht und gelinde gesagt, absoluter Unfug. Den Menschen die seit 35 Jahren in einer Demokratie leben demokratisches Grundverständnis abzusprechen ist blanker Hohn.
Demokratieverständnis und das Bedürfnis diese aufrecht zu erhalten ist im allgemeinen ein rares Gut in unserer Gesellschaft. Einmal wählen alle x Jahre ist das höchste der Gefühle und dann haben die wenigsten Bock sich auch noch darüber zu informieren was und wen sie da eigentlich wählen. News über beschissene Promis sind im Gedächtnis der Menschen presenter als das was aktuell an Gesetzen gemacht wird und wer was warum und wieso befürwortet oder ablehnt. (Unsere Politiker sind daran nicht komplett unschuldig, allerdings, wenn dir niemand auf die Finger schaut lässt es sich leichter Kekse klauen.)
Aber wer ignorant bleibt kann sich besser über Dinge ärgern die man nicht mal versucht hat zu verstehen.
Den Menschen, die Nazis und Populisten wählen, demokratisches Grundverständnis abzusprechen ist blanker Hohn.
Ist klar.
Glaub was du willst. Man kann Demokratie verstehen und ihr trotzdem den Tod wünschen.
Einzige Hoffnung: Die Koalition mit AFD/BSW verhaut die Länderpolitik in den nächsten Jahren sowas von dermaßen hart dass die beim nächsten mal wähler verlieren. Das heißt es muss jetzt über jeden Patzer der Länderregierung schnell und stark geurteilt werden
Ich befürchte nur, dass die es weiter schaffen werden, jegliche Unzulänglichkeiten irgendeinem Buhmann zuzuschieben. Nach dem Motto: Die Grünen, die EU, die Queeren, die Ausländer, der Gendergaga sind schuld!
Stimmt, es sind immer die anderen Schuld. Als nächste Maßnahme könnte die AFD ja mal angehen, alle buhmänner, die nicht in ihr Weltbild passen, in eigene Stadtteile umzusiedeln. Dann können die unbeschorenen Bürger endlich mal in Ruhe leben /s
Die einzige Hoffnung ist, dass die AFD Verboten wird und zwar schnell.
Das wird nix.
Ein Verfahren dauert Jahre und wurde noch nicht Mal begonnen. Wer weiß, ob die sich je dazu durchringen. Absehbar wird uns das BVerfG nicht retten können.
Aus meiner Sicht gibt es nur eine Antwort: Die Dinge selbst in die Hand nehmen, sich einmischen und zb bei Diskussionen um Migration immer wieder klarmachen, dass die wirklichen Probleme woanders liegen. Das sind dicke Bretter, die man da bohren muss. Aber das macht niemand für uns. Auf die Parteien können wir uns nicht verlassen und die Medien befeuern das Thema auch immer wieder erneut.
Bei der SRP war es in weniger als zwei Jahren durchgebracht worden. Die nächste Bundestagswahl wird glaube ich nicht die große Herausforderung. Dazu gibt es in der CDU noch zu viel Widerstand und die SPD bietet sich ja an.
Krass, das ist ja fast schnell. Angesichts der vor allen Gerichten zunehmenden Verfahrensdauer glaube ich aber nicht an eine schnelle Lösung.
Früher konnten sich Gerichte in Urteilen auch noch kurz fassen. Heute hätte ein solches wahrscheinlich 400 Seiten und die zu schreiben dauert, wenn man mit zwei Fingern tippen muss, weil die Schreibkraft abgeschafft wurde und die Boomer jetzt selbst das Y auf der Tastatur suchen müssen.
/Nur halb scherzend
Edith: Zum Vergleich: Das SRP Urteil scheint 300 Randnummern zu haben, das letzte NPD Urteil 1000.