Journalist Nicholas Potter hat zwei Jahre vermeintlich progressive Szenen durchleuchtet. Herausgekommen ist ein alarmierendes Buch über den dunklen Fleck der Linken: Antisemitismus.
Viele sprechen gerade über Antisemitismus von links. Seit dem 7. Oktober, dem Tag, als die Hamas 1.400 Menschen in Israel ermordete, wird an einigen Stellen deutlich, wie israelkritisch und bisweilen antisemitisch Teile der Linken sind. An zahlreichen US-amerikanischen Universitäten riefen Studenten zu Pro-Palästina-Demonstrationen auf, auf denen auch antisemitische Parolen zu hören sind. In Deutschland hat das Bundeskriminalamt letzte Woche bekannt gegeben, dass es seit dem Angriff der Hamas über 2.000 Straftaten mit Bezug zum Krieg registriert hat. Viele davon stehen im Zusammenhang mit propalästinensischen Veranstaltungen in Berlin, berichtete Report Mainz.
Du hast das völkerrechtlich verbriefte Recht auf Selbstverteidigung nicht verstanden. Israel verteidigt sich gegen einen Angriff auf sein Territorium. Upsi, da sterben dann auch Teile der angreifenden Partei. Da muss man schon sehr sehr falsch abbiegen, um das als “Genozid” zu erfassen.
Es ist aber die Art und Weise, wie Israel sich verteidigt, die nicht richtig ist. Israel hat zur “Verteidigung” erst mal Wasser, Strom und Internet abgedreht und Bomben ueber Haeusern von Zivilisten abgeworfen. Das ist einfach nur unmenschlich. Da kann man sich auch nicht rausreden, dass man versehentlich auch Zivilisten getoetet hat und dass das nunmal so ist im Krieg. All diese Aktionen treffen mehrheitlich die Zivilbevoelkerung, und mit Glueck erwischt es auch ab und an einen der Hamas-Terroristen.
Seinem Gegner keinen Strom und Treibstoff mehr zur Verfügung zu stellen, klingt für mich wie gesunder Menschenverstand. Eine dauerhafte Blockade wäre tatsächlich völkerrechtlich problematisch. Und die “Bomben auf Zivilisten”-Geschichte ist quatsch. Erstens begeht die Hamas das Kriegsverbrechen, weil sie militärische Infrastruktur in ziviler versteckt und zweitens gibt sich die IDF alle Mühe, Zivilisten vor einer Bombardierung die Chance auf Evakuierung zu geben.
Ist aber auch ein Kriegsverbrechen, wenn es die zivile Bevoelkerung trifft. Eben weil die Versorgung der Zivilbevoelkerung auch Strom braucht. Dann muessen sie halt gezielt die Stromzufuhr nur zu den militaerisch genutzten Gebaeuden unterbrechen und/oder nur Wasser/Treibstofflager der Hamas gezielt zerstoeren. Als Russland in Ukraine angefangen hat, auf Kraftwerke zu schiessen wurden sie zu recht aus dem selben Grund kritisiert. Und soweit ich weiss hat Israel auch die Blockade nur im Sueden des Gazastreifens aufgehoben, das nuetzt den Menschen in Gaza Stadt recht wenig.
Hast du dir mal den Gaza-Streifen auf Google Maps angeschaut? Das ist so dicht bebaut dass du zwangsweise zivile Gebaeude triffst wenn du da Bomben abwirfst. Das ist nicht wie in Deutschland, wo um militaerische Anlagen noch kilometerweit nichts ist.
Was aber trotzdem Israel kein Recht gibt, dann im Gegenzug selbst Kriegsverbrechen zu begehen.
Das wuerde ich auch nicht unterschreiben. Knapp ein halber Tag ist nicht ausreichend, wenn keine staatlich organisierte, geordnete Evakuierung stattfindet, was sie natuerlich dort mangels funktionierender Regierung nicht tut. Das hatte auch die UN schon kritisiert. Da muesste man wahrscheinlich eher zwei bis drei Wochen Zeit geben, zumal die Hamas ja sogar aktiv versucht hat, die Bevoelkerung an der Evakuierung zu hindern.
Russland ist ja auch der Aggressor. Aber du hast Recht: eine dauerhafte Blockade wäre ein Kriegsverbrechen. Das schrieb ich aber bereits.
Du unterschätzt die präzisen Waffentechnologien heutiger Zeit. Und du ignorierst weiterhin den Fakt, dass die Hamas mutwillig ihre Abschussrampen und Nachschublager in/unter Schulen oder Kindergärten und Krankenhäusern einrichtet.
Sicher. Nur versuchen die halt, Kriegsverbrechen zu vermeiden.
Deine subjektive Meinung ist irrelevant. Was zählt ist, dass Israel Luftschläge bekannt gibt und vorher sogar “anklopft”. Mehr Rücksicht in der Kriegsführung geht nicht.
Es ist doch voellig egal, ob es der Aggressor oder der Verteidiger ist. Wer zivilistische Infrastruktur mutwillig zerstoert / deaktiviert begeht Kriegsverbrechen.
Und du scheinst sie zu ueberschaetzen. Wikipedia sagt, dass nur 50% der modernsten JDAM-Bomben der USA bei Einsatz von GPS innerhalb eines Radius von 13m um das angepeilte Ziel landen. D.h. aber auch, dass die Haelfte noch weiter weg landet. So eng wie da gebaut ist ist 13m weiter ein anderes Gebaeude. Bei der Menge der Bomben die die da abwerfen, werden die in weit mehr als 50% der Faelle nicht das angepeilte Ziel sondern irgendein Gebaeude nebenan treffen.
Israel hat doch selbst zugegeben, dass sie einen Markt mit ausschliesslich Zivilisten getroffen haben. Da war es halt nicht zu leugnen, dass das ausschlisslich zivilstisch genutzt war. Bei den Wohnhaeusern koennen sie im Nachhinein natuerlich immer behaupten, dass da ganz sicher auch Terroristen drin waren.
Ne ich ignoriere das nicht. Ich sage nur, dass man da keine Bomben draufwerfen muss um die loszuwerden. Sie koennen auch Infanterie oder FPV-Dronen schicken, die gezielt nur die militaerischen Anlagen treffen. Das mit der Infanterie haben sie ja jetzt sogar angefangen. Man haette das von Anfang an so machen koennen. Die Hamas hat ein paar tausend Mitglieder mit schlechter Ausruestung und selbstgebauten Raketen, die israelische Armee ist eine der am besten ausgeruesteten Armeen der Welt. Wenn ein kleiner Junge einem MMA-Kaempfer in die Eier tritt und der MMA-Kaempfer den Jungen dann bewusslos schlaegt und dabei den Schaedel bricht wuerde auch keiner mehr von Verteidigung sprechen. Das Vorgehen durch Israel ist einfach unverhaeltnismaessig.
Nein.
Dann wuerde mich deine Meinung interssieren, ab wie vielen zivilen Opfern es auch du fuer unverhaeltnismaessig halten wuerdest? Oder ist nach deiner Ansicht jedes Mittel recht, um die Hamas zu besiegen, egal wie viele Zivilisten dabei getoetet werden?
Mit solchen Suggestivfragen kommt man nicht weit. Aber weil ich gerade eine Minute habe, antworte ich trotzdem: Natürlich ist jedes einzelne zivile Opfer nicht gut. Da in einem Krieg aber zivile Opfer unvermeidbar sind, sollte man seine Aufmerksamkeit auf richtige Fragen (nicht auf rhetorische Fragen) stellen. Da wäre zum Beispiel die Frage, wer für den Krieg verantwortlich ist. Hernach gibt es noch die Frage, ob man zivile Opfer möglichst vermeiden möchte oder im Gegenteil ganz explizit nur auf zivile Opfer aus ist.