Bis zum Jahr 2000 verließen im Saldo etwa 611 000 Personen den Osten in Richtung Westdeutschland. In den folgenden zehn Jahren bis 2010 wanderten im Saldo noch rund 553 000 Menschen von Ost nach West.
Immer wenn vom Rechtsruck in Ostdeutschland gesprochen wird, geht mir dieser Gedanke um: Sind zu viele der weltoffenen Mitbürger gen Westen abgewandert?
Zu mir:
Ich bin selbst Teil dieser Auswanderer. Für mich ging es dabei allerdings weniger um wirtschaftliches Glück, als die Liebe und Abstand von meiner “lieben Familie”. Und trotzdem fühle ich mich mitschuldig. Hätte ich einen Rostocker statt Badener kennen gelernt, würde ich dort dann gegen rechts kämpfen?!
Und deswegen wählt man die Speichellecker von Putin, der die Sowjetunion wieder aufbauen will oder ganz neu die Wagenknecht und ihre Mauerschützen. Vollkommen logisch.
Es ist nicht logisch weil es ein angstgetriebenes Verhalten ist. Die sich sofort stellende Frage, ob die Angst berechtigt ist, ist nicht zielführend, denn das nimmt ihnen die Angst nicht.
Mir geht es um die rechtsradikale neo-liberale AfD. Zur Romantisierung der DDR-Zeit vs. den Trauma ehemaliger DDR-Bürger und dessen Folgen sollte sich ein Soziologe äußern. Dazu fällt mir auch nichts mehr ein. Zumal die führenden Köpfe in AfD und Frau Wagenknecht allesamt zu den “Verräter”-Wessis gehören. Sinn & Logik sucht man da vergeblich.